Ergebnisse zur inklusiven Medienarbeit
Begriffs-Klärung „Inklusion“: Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet einschließen, einbeziehen. Meint, gesellschaftliche Teilhabe ist ein Menschenrecht, welches ohne Einschränkungen für behinderte Menschen gilt.
- „Inklusion bedeutet die gleichberechtigte Teilhabe an der Gemeinschaft“
Nach UNBKR (UN-Behindertenrechtskonventionen) entsteht eine Behinderung durch die Wechselwirkung von umweltbedingten BarrierenEs geht nicht nur um die Integration von Ausgegrenzten sondern darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Teilhabe Aller von vornherein ermöglichenEs geht um den Abbau von baulichen, Informations- und Kommunikations-BarrierenAus der Runde wird angemerkt, dass Barrierefreiheit und „inklusive Projekte“ oft am Geld scheitern (Bsp: Behindertentoilette)Referentin Rose Jokic negiert und bietet Hilfe an, Geldquellen ausfindig zu machen, denn diese seien durchaus vorhandenWie kann inklusives Arbeiten gestaltet werden? Räumliche und zeitliche Orientierung geben
Bekanntgabe des geregelten zeitlichen Ablaufs
Klare Verhaltensregeln
Aufgaben den Fähigkeiten entsprechend verteilen und die Interessenlage beachten
Individuelle Unterstützung:
Assistenz vor Ort
nicht vorgreifen, nach Bedarf handeln
Bedarf erfragen
selbstständiges Handeln fordern
Wie kann Medienarbeit inklusiv gestaltet werden? Voraussetzung ist ein gemeinsames Ziel → alle sollen in den Entstehungsprozess mit einbezogen werden
kooperative Arbeitsweise am Projekt
Austausch und Begegnungen ermöglichen, sowie individueller Rückzug aus Projekt
Viele Tools und Hilfemöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen sind vorhanden:
◦ sog. „Screenleader“
◦ Bildschirmlupe
◦ Mundmaus
◦ Braillezeilen
◦ „Meta-Talk-Buttons“
◦ viele nützliche und hilfreiche Apps, die den Alltag erleichtern („Be my eyes“, „Meta-talk“, „Textgrabber“...), eignen sich auch gut für inklusive Medienprojekte.
◦ Blog: www.inklusive-medienarbeit.de
Der Inklusions-Begriff umfasst alle „Gruppen“, nicht nur Menschen mit Behinderungen, alle sollen gleichberechtigt in die Projekte integriert werden. Projekte sollten demnach so ausgerichtet sein, dass alle mit einbezogen werden können.
Als Fazit des FRAME-Treffens zum Schwerpunkt Inklusion wurde ein 10-Punkte Plan verabschiedet:
10 Punkte-Plan zur Inklusion:
1. Mehr inklusive Anträge stellen
2. Barrierefreie Öffentlichkeitsarbeit
3. Barrierefreie Einrichtungen realisieren
4. Kooperationen mit Behinderteneinrichtungen und Anderen ansprechen
5. Zielgruppenspezifische und -übergreifende Angebote machen
6. Rahmenbedingungen und Mehrbedarfe mit Teilnehmern klären
7. Teamerschlüssel erhöhen
8. Qualifizierung/Sensibilisierung des Personals
9. Mehrwert für Mehraufwand sichtbar machen
10. Diskurs in der Gesellschaft anregen
Andreas Hedrich (27.09.2015)