abgedreht
2001 - die dritte Jugendmediale in Hamburg präsentiert wieder interessante, spannende
und abgedrehte Videos, Trickfilme und Multimediaproduktionen. Hatte der Computer
im letzten Jahr schon einen großen Raum bei der aktiven Medienarbeit eingenommen,
so ist er als Produktionsmittel in diesem Jahr von noch größerer Bedeutung. Viele
Produktionen, die sich letztlich als Filme präsentieren, kommen in der Nachbearbeitung
ohne die digitale Technik nicht mehr aus. Die Trennung von alten Medien inklusive
Video und sogenannten neuen Medien (PC, Internet) macht keinen Sinne mehr. Ob
Film, Video oder Audio – analog oder digital, Trickfilm aus dem Computer oder
der Computer als Produktionsinstrument beim Schnitt, der Nachbearbeitung oder
der Herstellung von Multimedia-Events im Netz oder auf der CD-Rom – die Medien
sind zusammengewachsen. abgedreht
schafft ein Forum für euren Ideenreichtum und die Medien- und Gestaltungskompetenz. Viele
der Produktionen aus Schulklassen, Häusern der Jugend, freien Gruppen und Einzelpersonen
finden auf den vier Regionalfestivals und der großen Abschlussveranstaltung im
UFA-Palast ein interessiertes Publikum; sie stellen sich zur Diskussion, aber
sie werden auch entsprechend gefeiert. Die
Idee von abgedreht ist, den begonnenen (medialen) Dialog zwischen den kreativen
Jugendlichen fortzuführen, zu verbreitern und zu vertiefen. Wenn wir die Medienkompetenz
fördern und aktivieren wollen, ist es unerlässlich, ihnen nicht nur das Handling
mit der Hard- und Software beizubringen – dies sind inzwischen (fast) selbstverständliche
Kulturtechniken geworden - notwendiger scheint die Auseinandersetzung über die
Inhalte. Wir wünschen uns, dass die Entwicklung von Medienkompetenz sich orientiert
an den Themen und Fragen der jungen Menschen und an der angemessenen medialen
Umsetzung und Präsentation. abgedreht
ist eine Veranstaltung für sehr unterschiedliche Erwartungen: Festival, Wettbewerb
und Schau von Produktionen, die unter Bedingungen entstanden sind, die nicht vergleichbar
sind, aber Möglichkeiten und Perspektiven zeigen. Dies macht ihre Vielfältigkeit
aus und die Spannung. Computer, Kameras, Server, Workstations, Scanner, Multimediarechner,
Vernetzung in allen Schulen, Jugendeinrichtungen, Häusern der Jugend gelten immer
noch als technische Offensive. Alle gehen oder sind am Netz, arbeiten, spielen,
versuchen sich in Multimedia.- abgedreht
fragt nach den Inhalten, den Themen und ihrer angemessenen, auch kritischen Darstellung.
Die ProduzentInnen haben Themen, Inhalte, Fragen und Ideen; sie leben in einer
komplexen und auch bedrohlichen manchmal gefährlichen Welt, in lebendigen Beziehungen
mit schönen oder traurigen Geschichten – und die wollen sie erzählen, über die
wollen sie reden, schreiben, an denen wollen sie sich freuen. Dies erfahren sie,
wenn sie ihre Geschichten gestalten, darstellen und anderen vorführen, gleichgültig,
ob als Film, Multimediapräsentation oder als Internetseite. Sie sind dann gefordert,
ihre Geschichten zu bearbeiten: Handlungen entwerfen, Dramaturgien entwickeln,
Text und Bilder entwerfen, und auch die technische Realisierbarkeit reflektieren.
Liebe, Beziehungen oder wie bahne ich eine Beziehung an, Konflikte in Beziehungen,
Verantwortung für sich und andere übernehmen, Zivilcourage, Konflikte in der Kleinfamilie,
natürlich Drogen und Kriminalität, aber auch Machtverhältnisse in der Schule und
die Mysterien des EDV-Unterrichts sind nur einige Themen; Trickfilme und Musikvideos,
Mode und Skuriles, Nachgespieltes und Nachempfundenes bilden ein weiteres Themenspektrum.
Alle
Produktionen von abgedreht 2001 haben etwas gemeinsam: Sie zeigen, dass
sich die FilmemacherInnen intensiv mit ihren Themen auseinandergesetzt haben,
dass sie bei der Produktion Spaß hatten und dass sie über eine noch unbestimmte
Medienkompetenz verfügen. abgedreht zeigt die Produkte und schafft damit das notwendige
Forum zur Auseinandersetzung. Ja, es fordert diese Auseinandersetzung der Jugendlichen
untereinander, die ernsthafte Auseinandersetzung Erwachsenen mit den Jugendlichen
über ihre Produktionen und ihre Themen aber auch den ehrlichen Dialog der Erwachsen
untereinander über die Produktionen, Themen und Fragen der Jugendlichen. abgedreht
kann nur ein Forum bieten, Anstöße geben und regelmäßig an Orte einladen, an denen
dies möglich wird. Auf den vier Regionalfestivals, die jeweils einen besonderen
Rahmen für das Programm schaffen und im Highlight-Programm, das ausgewählte Produktionen
im UFA-Palast präsentiert. Das abgedrehtTeam hat besonderen Wert darauf gelegt,
dass die Arbeiten in bester Qualität präsentiert werden, weil sie die Jugendlichen
mit ihren Anliegen ernst nehmen und damit auch bei ihnen ein Bewußtsein von Qualität,
Sorgfalt und Akzeptanz schaffen. Auf
den vier Regional-Festivals – in der Gesamtschule Walddörfer, dem CinemaxX Harburg,
dem Studio-Kino in Altona und dem Bildungszentrum Steilshoop – zeigen wir die
Produktionen aus der Region, aber es gibt auch in den Regionen den Blick über
den eigenen Tellerrand, d.h. es es gibt die Filme von Gästen. Die
besten und abgedrehtesten Medienarbeiten von abgedreht 2001 werden bei der großen
Abschlußgala im UFA- Palast prämiert. Die Preisverleihung soll Anerkennung für
geleistete Arbeit und erreichte Qualität sein und zu weiteren Produktionen in
den kommenden Jahren motivieren. Natürlich erscheinen subjektiv manche Bewertungen
der Jury als ungerecht; deshalb erläutern wir die Kriterien der Auswahl noch einmal
im Abschnitt – Preise – Jury auf der Seite 3. An
dieser Stelle sagen wir allen unseren Unterstützern, Sponsoren, den genannten
und ungenannten Helferinnen und Helfern einen herzlichen Dank für die freundliche,
effektive und anregende Zusammenarbeit. Viel
Spaß, gute, nachdenkliche Gespräche, spannende Begegnungen und ein lebendiges
Festival wünscht das abgedreht-Team |